Eine Reise mit unbekanntem Ausgang

Als ich 1991 das erste Mal Hargeisa besuchte, traf ich eine Stadt an, die während eines brutalen Bürgerkriegs mehr oder weniger zerstört worden war und aussah wie eine einzige, fast menschenleere Ruine. Dem gnadenlosen Genozid des Siad-Barre-Regimes fielen gegen 200’000 Menschen zum Opfer. Den wenigen Menschen, die in der Stadt ausgeharrt hatten, fehlte es an allem.

Obwohl ich seither immer wieder nach Somaliland gereist bin und Projekte lanciert und unterstützt habe, ist die anstehende Reise doch etwas Spezielles. Denn es ist Zeit, wieder etwas zu wagen und eine neue Herausforderung zu suchen.

Das Ticket nach Ostafrika ist gekauft, die Ideen “gepackt”, und es herrscht eine gespannte Erwartung, was aus dieser Sondierungsreise werden wird. Keine Ahnung, was mich dieses Mal erwartet.

Hargeisa 1991 …

Hargeisa 1991 …

… und 2018. Eine atemberaubende Entwicklung.

… und 2018. Eine atemberaubende Entwicklung.

Eine Leadership Factory ist angedacht, um die jungen Führungskräfte des Landes aufzubauen.

Kurz vor der Abreise wird mir noch ein Prospekt über Trinkwasseraufbereitungsanlagen in die Hand gedrückt.

Oder ist es etwas völlig anderes?

Die ersten Versuche mit dem Trinkwasser Projekt stossen auf wenig Resonanz. Nachdem ich herumgefragt habe und sich immer noch kein Interesse abzeichnet, ist es Zeit, wieder nach Hause zu gehen. Schon fast auf dem Weg zum Flughafen begegne ich einem jungen Mann. Er sieht den grossen Bedarf für sauberes Trinkwasser und dass Potential der Maschinen. «Go for it … this has a great future …» ruft er mir zu, als wir losfahren!

Anthony Wernli
Projektleiter

Bilder aus einem Strassenkinderprojekt im Jahr 2006

Bilder aus einem Strassenkinderprojekt im Jahr 2006

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HargeisaPeter Schaeublin