Sauberes Wasser für PatientInnen
Das bewegt uns
Die Stadt Berbera bewegt uns schon seit Jahren. Sie entwickelt sich wirtschaftlich zu einem strategischen Knotenpunkt am Horn von Afrika.
Dank der zwischenzeitlich fertiggestellten «Road Number 1» über Hargeisa hat sich Berbera insbesondere auch verkehrstechnisch zu einem neuralgischen Knotenpunkt für die Anbindung Somalilands an Äthiopien entwickelt. Die Anbindung Somalilands an den Süd- und Nordosten des Landes, aber auch in die Nachbarregion Puntland (Somalia) ist nur über Berbera gewährleistet. Zudem wurde in Berbera 2022 ein internationaler Flughafen eröffnet, was die Rolle von Berbera als Dreh- und Angelpunkt zusätzlich verstärkt.
Bedürfnisse
Trotzdem geht diese Entwicklung, zumindest bisher, spurlos am grössten Teil der Bevölkerung vorbei. Auch bleiben die grundlegendsten und selbstverständlichsten Infrastrukturen wie medizinische Versorgung, Strom und Wasser weitgehend auf der Strecke.
Wer es sich leisten kann, geht nach Hargeisa oder wandert ganz aus. Wer es sich nicht leisten kann, bleibt oder begibt sich in die Hände der Menschenhändler.
Berbera Regional Hospital
Nachdem wir uns entschieden haben, unsere zweite Trinkwasseraufbereitungsanlage in Berbera aufzubauen, wurden wir von der +GF+ Clean Water Foundation beauftragt und unterstützt, ein Konzept für eine menschenwürdige Trinkwasserversorgung des Berbera Regional Hospital zu entwickeln. Denn zur Zeit ist Wasser eines der grossen Gesundheitsrisiken im Spital.
Mehrere Gespräche mit den Verantwortlichen in Berbera, aber auch mit den Vertretern in der Hauptstadt Hargeisa konnten erfolgreich geführt werden.
Von unserer Seite wurden Planungsteams mit Fachleuten ans Berbera Regional Hospital entsandt, damit sie sich ein Bild der Situation verschaffen konnten. Es wurden Lösungsansätze und ein strategischer Plan 2022 entwickelt.
Herausforderungen
Die Herausforderungen waren und sind enorm. Es gibt technische, aber auch infrastrukturelle und logistische Hürden zu meistern.
Dazu kommen politische Partikularinteressen, Korruptionsversuche und eine lange Geschichte in der Zusammenarbeit mit Hilfswerken, ganz zu schweigen von den kulturbedingten Schwierigkeiten und Missverständnissen.
So musste der ursprüngliche Plan, ein «Wasserhäuschen» mit Trinkwasseranlage auf dem Gelände des Krankenhauses zu errichten, wegen Enteignungsgefahr fallengelassen werden. Neue Ideen mussten her, neue Konzepte entwickelt werden und mit einer neuen Spitalführung verhandelt werden. Mehrmals standen wir wieder am Ausgangspunkt und mussten ganz neue Perspektiven entwickeln.
Ab Januar 22 kam die grosse Dürrekatastrophe in Ostafrika, dazu der Grossbrand auf dem Markt in Hargeisa, was uns zwar nicht direkt betraf, aber unsere lokalen Partner absorbierte und wir nicht vom Fleck kamen.
Neuer Anlauf
Trotz alledem kann es nicht sein, dass die Leidtragenden dieser schwierigen Umstände ausgerechnet die Menschen sind, denen es im Leben ohnehin schon an allen Ecken und Enden fehlt.
Ein Plan mit einem neuen, wenn auch schon mal angedachten Konzept wurde wieder aktiviert und weiterentwickelt. Dieser sieht vor, dass das bestehende Wasserreservoir saniert und für unsere Zwecke eingerichtet wird.
Auf eine spitaleigene Trinkwasseranlage soll wegen der bereits erwähnten Enteignungsgefahr verzichtet werden.
Wir werden das Trinkwasser für das Berbera Regional Hospital in unserer schon bestehenden Water Factory in Berbera aufbereiten, dann mit einem Spezialtanklastwagen den knappen Kilometer zum Berbera Regional Hospital transportieren und damit den sanierten Trinkwassertank füllen.
Wie vorgesehen, werden wir von dort aus das Trinkwasser mit neu zu verlegenden Leitungen an die neuralgischen Stellen auf dem Gelände und in die Patientenräume führen. Die Patienten, Angehörige und Mitarbeiter können das Wasser durch die neu aufgestellten Wasserdispenser in ihre eigenen Trinkgefässe abfüllen.
Finanzierung
Die Umsetzung des Projekts bezüglich der Errichtung der Infrastruktur ist grösstenteils durch die Unterstützung der +GF+ Clean Water Foundation gedeckt.
Der Einkauf des Rohwassers (gefördertes Grundwasser), dessen Aufbereitung sowie auch der Transport zum Berbera Regional Hospital wird in Zukunft über Spenden finanziert werden müssen. Weder das Spital noch die Regionalregierung können für die Kosten aufkommen.
Gemäss Angaben der Spitalleitung und des Verwaltungsrates muss im Schnitt mit täglich ca. 300 und 400 Menschen im Spital und der psychiatrischen Abteilung gerechnet werden. Bei Temperaturen von tagsüber meist über 40°C muss mit einem Wasserkonsum von sicherlich 5 Litern Wasser pro Person gerechnet werden.
Wir rechnen mit einem Trinkwasserbedarf von ca. 2000 Liter pro Tag.
Spenden
Wir bieten unterschiedliche Möglichkeiten an, wie Sie Patin / Pate des Trinkwasserprojekts im Berbera Regional Hospital werden können. Damit tragen Sie zum Gelingen des Pilotprojektes bei, aus welchem noch weitere Projekte in Spitälern, Schulen und anderen Institutionen in Somaliland entstehen können. Besten Dank für Ihre Unterstützung.
Hindernisse und aktueller Stand
Wir haben 2020 und 2021 der Covid Pandemie getrotzt und haben das Projekt mit viel Herzblut vorangetrieben. Trotz Reiseeinschränkung war unser Schweizer Projektleiter in dieser Zeit elfmal vor Ort.
Die sich am Januar 22 abzeichnende Dürrekatastrophe hat unsere lokalen Ressourcen stark gebunden, so dass an ein Weiterkommen des Projektes nicht zu denken war.
Als im April 22 in Hargeisa der wichtigste Markt Somalilands abbrannte, standen wiederum die Räder still.
Darauf folgte im Mai-Juni der Fastenmonat Ramadan mit den sich anschliessenden Festivitäten, was die Wiederaufnahme des Projekts ein weiteres Mal verzögerte.
Seit Oktober 22 gewinnt das Projekt wieder an Dynamik.
Bis Ende Jahr wird das Berbera Regional Hospital durch ein Provisorium mit Trinkwasser versorgt. Ab Mitte 2023 werden wir die definitive Trinkwasserversorgung in Betrieb nehmen können.
UF-System
Im Gegensatz zu allen anderen Wasseraufbereitungssystemen im Land arbeiten wir mit dem einmaligen Ultrafiltration System. Bei diesem Verfahren wird das Wasser schonungsvoll mit einem Reinheitsgrad von 99.9% von allen Schadstoffen gereinigt.
Die für den Menschen wertvollen Mineralien bleiben im Gegensatz zu den gängigen RO-Verfahren vollständig im Wasser erhalten.
Trinkwasser
Bis zu 400 Menschen, die sich täglich im Spital aufhalten oder ihre Verwandten besuchen und versorgen, können vom gereinigten, natürlichen Trinkwasser profitieren.
Der Bedarf ist mit rund 2000 Litern pro Tag veranschlagt, der Jahresbedarf liegt bei rund 750’000 Litern.
Kosten
Gereinigt und geliefert rechnen wir mit Kosten von täglich CHF 80.00, oder monatlich CHF 2400.00
Dieses Projekt ist nicht selbsttragend. Wir sind auf Spenden angewiesen, um den Wasserbedarf der Patienten, Besucher und Mitarbeitenden sicherzustellen.
Spenden
Wir freuen uns selbstverständlich über jede Spende. Es gibt vieles, das noch angepackt werden muss.
Gerne bieten wir folgendes Modell an.
Das somalische Wassermass ist ein Barrel und entspricht 200l.
Mit 10 Barrels ist das Berbera Regional Hospital für einen Tag mit Trinkwasser versorgt.
Mit 300 Barrels kann das Hospital für einen Monat versorgt werden.
Wir laden Sie ein, den Wasserbedarf des Regionalspitals Berbera für einen oder mehrere Tage, eine Woche, einen Monat oder gar ein gesamtes Jahr zu übernehmen.
Jetzt spenden
(Spenden an safe water matters sind in der Schweiz steuerabzugsberechtigt)