Weltflüchtlingstag

Der Weltflüchtlingstag erinnert uns daran, dass weltweit mehr als 80 Millionen Menschen wegen Kriegen, Naturkatastrophen oder dem Klimawandel auf der Flucht sind. So auch in Somalia und in Somaliland. Somaliland, mit etwa viereinhalb Millionen Menschen, ist überfordert mit der Aufgabe, den betroffenen Menschen zu helfen. Völkerrechtlich sind sie keine Flüchtlinge, sondern «Internally Displaced People» (IDP), also Menschen, die in ihrem eigenen Land «auf der Flucht» sind.

Die Somalis sind traditionell Hirten. Das Land ist in den letzten Jahren von massiven, klimabedingten Dürrekatastrophen heimgesucht worden und hat den Hirten ihre Lebensgrundlage geraubt.

Auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen unternehmen die Menschen aussergewöhnliche Anstrengungen, um zu überleben. Viele von ihnen suchen ihr Heil in den Städten, andere stranden am Rande von Dörfern oder im Niemandsland. Einzelne Initiativen von Hilfswerken lindern so manche lebensbedrohliche Not, aber eine Perspektive haben weder die Hilfswerke noch die Betroffenen selbst.

Ich habe letzte Woche drei solche Camps besucht. Nebst einer grossen Betroffenheit machte sich auch Ohnmacht breit. Die alten Menschen, die kaum Hoffnung haben, wieder ein «normales» Leben führen zu können, die Kinder, die nichts anderes in ihrem bisherigen Leben kennengelernt haben und keine Schule besuchen können. Alle warten auf eine bessere Zukunft.

Zusammen mit anderen Organisationen planen wir nun, zumindest die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Die ersten Gespräche, die wir noch vor Ort geführt haben, stimmen uns optimistisch.

Wir bleiben dran.

Anthony Wernli, Projektleiter

Kaum eine Lebensperspektive

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Regenwasserbecken - besser als nichts…?

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Als Hirte geboren - von der anhaltenden Dürre zum Bauer mutiert

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Die wenigen Habseligkeiten

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